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Tag des weissen Stocks 2019

Am 15. Oktober ist internationaler Tag des weissen Stocks. Die Fachstelle Sehbehinderung - Fokus-plus in Olten, welche sehbehinderten und blinden Menschen eine umfassende Unterstützung anbietet, hat sich für diesen besonderen Tag etwas einfallen lassen.

Anlässlich des Tags des weissen Stocks werden Teams von sehbeeinträchtigten Menschen am 15. Oktober in Olten und Solothurn unterwegs sein und die Fussgänger mit weissen Rosen beschenken. «So wollen wir auf den besonderen Tag und unsere Fachstelle aufmerksam machen», erzählt Claudia Graf (52), Stellenleiterin von Fokus-plus. Mit ihrer Arbeit fördert das fünfköpfige Frauenteam von Fokus-plus die Selbständigkeit sehbehinderter und blinder Menschen und verbessert damit deren Lebensqualität.

Die meisten Klienten, welche die Hilfe der Fachstelle in Anspruchnehmen sind im AHV-Alter und von einer altersbezogenen Makuladegeneration betroffen. Dies ist die häufigste Ursache für eine Sehbehinderung im Alter. Als Makula wird das Zentrum der Netzhaut bezeichnet, welches das scharfe Sehen ermöglicht. «Im individuellen Erstgespräch klären wir die Bedürfnisse, informieren über zustehende Leistungen und zeigen das Angebot verschiedener Hilfsmittel auf», erklärt Graf. Fokus-plus steht beratend zur Seite und pflegt ein gutes Netzwerk zu Augenärzten und anderen Zusammenarbeitspartnern. Zudem bietet die Fachstelle verschieden Kurse sowie Kontaktgruppen an. Auch Öffentlichkeitsarbeit - Informationsveranstaltungen, Schulungen, Vorträge - gehören zum Angebot.

Herausforderung im Alltag

Anlässlich des Tags des weissen Stocks möchte die Fachstelle Verständnis für die Anliegen von sehbehinderten und blinden Menschen wecken. Gerade in der heutigen, zunehmend digitalisierten Zeit, wo Post- und Bankschalter wegrationalisiert werden, sind sehbeeinträchtigte Menschen auf die Aufmerksamkeit und Solidarität sehender Menschen angewiesen. In diesem Sinn appellieren die Fachleute von Fokus-plus an Passanten im öffentlichen Raum, den Blick vom Smartphone zu heben, dem Blindenführhundegespann genügend Platz zu gewähren oder auch der Person mit dem weissen Stock die Leitlinien freizugeben.

Zudem möchte Claudia Graf andere Arbeitgeber ermutigen, Menschen mit visuellem Handicap einzustellen, denn es gibt viele fachkompetente sehbehinderte Arbeit- nehmende, die mit geeigneten Hilfsmitteln sehr wohl leistungsfähig sind. Ob Blindenführhunde, Schriftvergrösserungsprogramme, Geräte mit Sprachausgabe - diverse Möglichkeiten stehen zur Verfü- gung. «Dass all dies möglich ist, bringt unsere blinde Sozialberaterin Domenica Griesser zum Ausdruck. Sie reist dreimal wöchentlich mit ihrem Blindenführhund Qiu aus St. Gallen nach Olten, um unsere Klienten umfassend zu beraten.»

Quelle: Neue Oltner Zeitung vom 9. Oktober 2019, Text Chantal Siegenthaler

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